Schatzhäuser in Olympia ...

Auf einer Terrasse nördlich oberhalb der Altis von Olympia am Hang des Kronoshügels waren die Schatzhäuser aufgereiht, die zur Repräsentation ihrer politisch aufstrebenden Stifterstädte aus der gesamten griechischen Welt und der Aufbewahrung kostbarer, nach Olympia geweihter Gegenstände dienten. Die dadurch sehr prominente Baugruppe stammt aus archaischer und frühklassischer Zeit, als die Stiftung von Schatzhäusern in die mutterländischen Wettkampfstätten besonders üblich war, während sie danach an Bedeutung verlor, weil die Stifterpoleis später andere Formen der Weihungen bevorzugten. Bei Pausanias, der Olympia um 170 n. Chr. besuchte und dessen Beschreibung die ausführlichste antike Quelle darstellt, sind die meisten Stifterstädte überliefert: Sikyon, Karthago bzw. Syrakus, Epidamnos, Byzanz, Sybaris, Kyrene, Selinunt, Metapont, Megara und Gela. Dazu kommen wahrscheinlich Stiftungen von Kroton und Paestum.

          Schatzhausterrasse
          Schatzhaus der Sikyonier

Das Schatzhaus der Sikyonier

Das Schatzhaus der Sikyonier ist das am besten erhaltene (bzw. rekonstruierte) der zwölf Schatzhäuser – so die Rekonstruktion von Wilhelm Dörpfeld – in Olympia. Es hat die Gestalt eines dorischen Antentempels mit den Grundmaßen 6,73 × 11,85 m auf einer zweistufigen Grundplatte. Ein umlaufender Triglyphenfries, rote und blaue Unterlegung des Frieses und Palmettenantefixe am First und den Traufen waren wohl der einzige Schmuck. Das Schatzhaus wurde ca. 470 v. Chr. oder etwas später erbaut. Laut Pausanias 6, 19, 1 geht es allerdings auf eine Stiftung des Tyrannen Myron aus Sikyon zurück, der aber schon 648 v. Chr. in einem Wagenrennen gesiegt hatte, was mit der ermittelten Entstehungszeit des Schatzhauses schwer in Einklang zu bringen ist.

Pausanias schreibt: „[…] Dieses erbaute Myron, nachdem er in der 33. Olympiade mit dem Wagen gesiegt hatte, und in dem Schatzhaus ließ er zwei Schreine machen, den einen dorisch, den anderen von ionischer Arbeit. Dass sie aus Bronze gearbeitet sind, sah ich selbst […] In Olympia befinden sich Inschriften an dem kleineren der Schreine, betreffs des Gewichts der Bronze, dass es 500 Talente seien, und betreffs der Weihenden, dass es Myron und das Volk der Sikyonier seien.“ Pausanias nennt noch weitere Weihegaben, die sich zu seiner Zeit in dem Schatzhaus befanden.

Im Schatzhaus von Sikyon wurden drei Diskoi aufbewahrt, die die Fünfkämpfer beim Diskuswurf verwendeten.

Das Schatzhaus von Megara

Das Schatzhaus von Megara in Olympia war ein antikes griechisches Gebäude im Heiligtum von Olympia, in dem Votivgaben des griechischen Stadtstaates Megara aufbewahrt wurden.

          Schatzhaus von Megara
          Giebel des Schatzhauses von Megara

 


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