F.O.L. - KULTURVEREIN LONGOS "LORD BYRON"


VERANSTALTUNGEN DES KULTURVEREINS LONGOS

 

Mit der Zahnradbahn nach KALAVRYTA - 14. November 2021

Der KULTURVEREIN LONGOS "LORD BYRON" hat in Zusammenarbeit mit MATTHEOS-TOURS - Aigio eine eintägige

EXKURSION nach
KALAVRYTA

am 14. November 2021 organisiert.

    

Unkostenbeitrag: 13,00 € pro Person.

Die Rückfahrt von Kalavryta nach Diakopto kann wahlweise mit der Zahnradbahn erfolgen.
Zusätzlicher Beitrag: 7,10 €.

Der Gesamtbetrag ist bei der Anmeldung zu entrichten.
Anmeldung bitte bis Donnerstag, 4. November.

Weitere Informationen und Anmeldung:
   Frau Despina Manolopoulou, Tel.6984 1424 11
   Frau Dimitra Prinou-Tsamtsouri, Tel. 6976 6163 37

Alle Maßnahmen gegen die Pandemie werden eingehalten.

(Impfnachweis oder Genesenennachweis oder rapid-test erforderlich)

Exkursionsprogramm 14. November 2021
KALAVRYTA

Treffen am Brunnen an der Efkalipton-Straße um 8.00 Uhr und Abfahrt nach Mega Spileo, kurzer Halt zur Andacht im Kloster. Dann geht es weiter ins Zentrum von Kalavryta, wo wir unseren Morgenkaffee genießen. Anschließend besichtigen wir das Kloster Agia Lavra und die Hinrichtungsstätte auf dem Hügel von Kapi. Rückkehr ins Zentrum und optionaler Besuch des Städtischen Museums des Holocausts von Kalavryta (Eintritt für Gruppen: 2,00 € pro Person). Mittagessen in den Tavernen der Stadt. Am frühen Nachmittag können wir ein Galaktobureko mit Kaffee genießen.

Diejenigen, die mit der Zahnradbahn zurückfahren, müssen um 16.30 Uhr am Bahnhof sein. Alle Anderen steigen in den Bus nach Diakopto, wo wir die restlichen Exkursionsteilnehmer von der Zahnradbahn abholen und uns auf den Weg zurück nach Longos machen.

Kalavryta

Kalavryta ist eine Kleinstadt mit rund 2000 Einwohnern im Norden der Halbinsel Peloponnes. Gleichzeitig ist Kalavryta eine Gemeinde in der Region Westgriechenland, die durch Eingemeindungen vor allem in den Jahren 1997 und 2010 auf rund 11.000 Einwohner angewachsen ist. Sie ist deckungsgleich mit der Provinz Kalavryta, die von 1833 bis 1997 bestand.

Kalavryta erlangte als legendärer Ort des Beginns der Griechischen Revolution und aufgrund eines Massakers der deutschen Wehrmacht vom 13. Dezember 1943 Bekanntheit.

Die Bahnstrecke Diakopto–Kalavryta, eine 1885 gebaute Schmalspur- und Zahnradbahn mit der Spurweite 750 mm, hat Bedeutung für den touristischen Verkehr und ist durch die Beschaffung neuer Triebfahrzeuge im Bestand gesichert.

Massaker von Kalavryta

Während der deutschen Besetzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg nahmen Partisanen der Griechischen Volksbefreiungsarmee ELAS Mitte Oktober 1943 rund 80 deutsche Soldaten fest. Die Partisanen hatten im Raum Kalavryta eine starke Position, obwohl die überwiegend konservativ eingestellte Bevölkerung ihnen gegenüber als distanziert galt. Es ist aus den zahlreich vorhandenen Dokumenten der Wehrmacht nicht feststellbar, ob die Forderung der Partisanen nach Austausch der gefangenen Soldaten gegen griechische Geiseln in deutscher Hand ernsthaft erwogen wurde. Ende November war der Befehl für das „Unternehmen Kalavrita“ (Vernichtung der „Banden“ – meint: Partisanen – und eine Vergeltungsaktion) schon ergangen. Die folgenden vermehrten Truppenbewegungen in das Gebiet von Kalavryta konnten den Partisanen nicht entgangen sein. Am 7. Dezember, rund zwei Monate nach der Gefangennahme, wurden die deutschen Soldaten getötet und am 8. Dezember von den Besatzern aufgefunden.

Daraufhin erging der Befehl zur „schärfsten Form der Sühnemaßnahmen“. Die unter dem Kommando des Generalmajors Karl von Le Suire stehende 117. Jäger-Division begann am folgenden Tag, dem 9. Dezember, mit der Zerstörung von Kalavryta und 25 Dörfern. Auch das oben genannte Nationalheiligtum Kloster Agia Lavra wurde völlig zerstört (was die Empörung der Griechen noch steigerte und bis heute nachwirkt). Am 13. Dezember wurden alle Dorfbewohner zur Schule befohlen; Frauen und Kinder dort eingesperrt und die Schule angezündet. Aus ungeklärten Umständen konnten die Frauen und Kinder entkommen. Die Männer im Alter von 15 bis 65 wurden oberhalb des Ortes geführt und dort mit Maschinengewehrfeuer erschossen. 13 Männer überlebten das Massaker, weil sie von den Deutschen für tot gehalten wurden. Der Ort wurde in Schutt und Asche gelegt.

Zitate aus einem 1997 erschienenen Aufsatz von Rondholz:
„Kampfgruppenführer Ebersberger meldete 674 Erschossene. In der Abschlussmeldung an das General-Kommando des LXVIII. Armeekorps ist von 695 erschossenen Griechen im Verlauf des gesamten ‚Unternehmens Kalavryta‘ die Rede. […] die Griechen gehen ihrerseits bis heute von einer wesentlich höheren Zahl von Toten aus“

Der mit der Wehrmacht kollaborierende griechische Ministerpräsident Ioannis Rallis schrieb in einem im Ton devoten Brief an den Militärbefehlshaber Griechenlands, General Wilhelm Speidel, sechs Tage nach dem Massaker:
„Gestern erhielt ich Nachrichten, nach denen fast die gesamte männliche Bevölkerung der Stadt Kalavryta Massenhinrichtungen […] zum Opfer fielen. Wenn meine Informationen richtig sind, betrugen die Opfer der Massenhinrichtung mehr als 650.“

1956 besuchten 33 griechische Kriegs-Waisen aus Kalavryta Bundeskanzler Adenauer im Palais Schaumburg. Als kompensatorische Maßnahme erhielten sie eine Berufsausbildung in Deutschland. Oberhalb des Ortes wurde damals eine Gedenkstätte errichtet. In hohe Betonwände sind die Namen aller Ermordeten eingegossen und es wurde ein fünf Meter hohes weißes Kreuz errichtet, das von jeder Position des Tals und des Ortes aus sichtbar ist. In der Mitte der Anlage steht als Betonskulptur eine trauernde Mutter. Das Gelände zeigt in großen weißen Steinlettern die Inschriften „ΟΧΙ ΠΙΑ ΠΟΛΕΜΟΙ“ (OCHI PIA POLEMI, „Nie wieder Kriege“) und „ΕΙΡΗΝΗ“ (IRINI, „Frieden“).

Auf dem Ziffernblatt der Turmuhr der Kirche sind seit dem Massaker die Zeiger auf 13:34 Uhr stehengeblieben. In den Räumen der alten Grundschule befindet sich jetzt das Museum "MUSEUM DES HOLOCAUST DER STADT KALAVRYTA". Jedes Jahr am 13. Dezember versammeln sich die Einwohner Kalavrytas unterhalb des Kreuzes. Der 477 Opfer wird durch das Verlesen ihrer Namen gedacht.

      MUSEUM DES HOLOCAUST DER STADT KALAVRYTA            Erfahren Sie mehr ...

Kloster Agia Lavra

Agia Lavra ist ein orthodoxes Kloster. Es wurde im Jahr 961 auf dem Berg Gelmos in einer Höhe von 961 Metern erbaut. Es ist eines der ältesten Klöster der Peloponnes sowie ein Symbol der Unabhängigkeit Griechenlands.

1585 brannten Türken die Gebetsstätte vollständig nieder, 1600 wurde sie wiedererrichtet. Die Fresken des Klosters wurden 1645 vom Ikonenmaler Anthimos fertiggestellt. 1715 wurde Agía Lávra erneut niedergebrannt und anschließend wieder aufgebaut.

Internationale Bekanntheit erlangte Agía Lávra im Zusammenhang mit der Griechischen Revolution. Hier wurde am 25. März 1821 von griechischen Rebellen die Losung „Freiheit oder Tod!“ ausgerufen, welche den Beginn des griechischen Aufstandes gegen die osmanische Besatzung markierte und heute immer noch der Wahlspruch Griechenlands ist. Am selben Tag führte Metropolit Germanos von Patras eine Doxologie durch und nahm den peloponnesischen Kämpfer einen Eid ab. Danach segnete er ihre revolutionäre Flagge und hisste sie unter einer Platane vor den Toren des Klosters. Seitdem ist das Kloster ein Nationalheiligtum und der 25. März inzwischen Nationalfeiertag.

1826 wurde Agía Lávra von den Truppen des osmanischen Generals Ibrahim Pascha abermals abgebrannt. Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Griechenlands konnte 1850 der Wiederaufbau des Klosters aufs Neue abgeschlossen werden.

Am 14. Dezember 1943 wurde das Kloster erneut Opfer der Flammen, als es von deutschen Besatzungstruppen der 117. Jäger-Division im Laufe des Massakers von Kalavryta angezündet wurde.

Kloster Mega Spileo

Das Kloster Mega Spileo ("große Höhle") ist zwischen dem Golf von Korinth und der Kleinstadt Kalavryta an und unter einer Felswand gelegen.

Die drei untersten Stockwerke erfüllen den Raum einer Höhle, die höheren waren darüber wie Schwalbennester an die noch etwa 190 Meter ansteigende Felswand geklebt. In der im zweiten Stock befindlichen Kirche wird ein Marienbild als Werk des Apostels Lukas gezeigt, welchem das Kloster seinen Ruf als Wallfahrtsort verdankt.

Das nach Gründungslegenden aus dem 4. Jahrhundert stammende Kloster wurde im 13. Jahrhundert von der Kaiserin Euphrosyne neu begründet und erhielt seine heutige Gestalt im Jahr 1640. An der Wende zum 20. Jahrhundert galt es als größtes und angesehenstes Kloster Griechenlands mit (1889) 109 Bewohnern. Am 8. Dezember 1943 wurde es von der deutschen Wehrmacht zerstört, dabei wurden auch 22 Mönche und Besucher ermordet. Nach dem Krieg wurde das Kloster wieder aufgebaut.

 

 


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